Andrzej Poland: E-Mail für Heimwerker

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Eine fiktive Geschichte über die wahre Kunst des Selbermachens und die Herausforderungen, die dabei entstehen können. Andrzej Poland und alle anderen Charaktere in diesem Roman sind frei erfunden, aber sie könnten genauso gut unsere Nachbarn sein. Wir alle kennen doch diesen einen Menschen, der nie genug davon bekommt, alles selbst zu reparieren. Dies ist die Geschichte von Andrzej Poland, einem Mann, dessen Leidenschaft für Heimwerkertätigkeiten in jeder Ecke seines Lebens widerhallt.

Andrzej Polands großer Plan

Es ist ein sonniger Samstagmorgen in Köln, und Andrzej Poland sitzt auf seiner Terrasse, die Hände fest um eine Tasse schwarzen Kaffee geklammert. Er ist 28 Jahre alt, drahtig und voller Energie, seine blonden Haare sind wirr, als hätte er gerade erst den Kopf unter kaltes Wasser gehalten. Andrzej kann es nicht erwarten, loszulegen. Der Tag ist noch jung, und er hat große Pläne.

Belinda, seine Freundin, kommt in einem modischen Sommerkleid in die Küche. Sie ist 25 Jahre alt und hat ein schelmisches Lächeln auf den Lippen. „Andrzej, Schatz,“ sagt sie, „wie wäre es, wenn du heute den Gartenzaun streichst? Er sieht ein bisschen heruntergekommen aus.“

Andrzej lächelt breit. „Das ist eine großartige Idee, Belinda! Aber weißt du was? Ich dachte, ich baue heute lieber eine neue Gartenbank aus Palettenholz.“

Belinda verdreht die Augen. „Natürlich“, murmelt sie, „immer diese Paletten.“ Doch sie weiß, dass sie ihn nicht davon abbringen kann. Andrzej Poland ist ein Mann mit einer Mission.

Kaum ist Belinda mit ihren Freundinnen zum Shoppen unterwegs, da stürzt sich Andrzej in seine Aufgabe. Er schickt eine E-Mail an seine Heimwerkerfreunde – die „DIY-Meister“ – mit dem Betreff: *“Andrzej Poland: Wer hilft mir, die ultimative Gartenbank zu bauen?“* Schnell erhält er Antworten. Sein bester Freund Marek, ein Tischler aus Leverkusen, ist begeistert und sagt sofort zu.

„Ich bin in einer Stunde da“, schreibt Marek in seiner Antwort. Andrzej spürt, wie die Vorfreude in ihm aufsteigt. Er liebt es, wenn ein Plan funktioniert.

Während er auf Marek wartet, beginnt Andrzej, die Werkzeuge zu sortieren. „Ein Mann braucht Ordnung“, murmelt er zu sich selbst. „Nur so kann man wirklich produktiv sein.“

Eine Stunde vergeht wie im Flug, und da steht Marek, breit grinsend, vor der Tür. „Bereit, Andrzej Poland?“, fragt er.

„Bereit, wenn du es bist“, antwortet Andrzej und klatscht ihm die Hand. Zusammen machen sie sich ans Werk, und bald ist das Summen von Sägen und das Klopfen von Hämmern im Garten zu hören.

Marek hält inne, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. „Du weißt, dass Belinda eigentlich wollte, dass du den Zaun streichst, oder?“ fragt er.

Andrzej lacht. „Ach, das kann ich später noch machen. Fürs Erste bauen wir die Bank.“ Er sieht auf seine Uhr. „Belinda ist sowieso noch eine Weile unterwegs.“

Marek schüttelt den Kopf, lächelt aber. „Du bist ein echter Fanatiker, Andrzej Poland.“

„Und stolz darauf“, erwidert Andrzej.

Der Tag vergeht, und als die Sonne langsam untergeht, steht die neue Gartenbank glänzend und perfekt geschliffen da. Andrzej klopft Marek auf die Schulter. „Das ist ein Meisterwerk, mein Freund“, sagt er zufrieden. „Ein echtes Andrzej-Poland-Original.“

Chaos in der Werkstatt

Am nächsten Tag findet sich Andrzej Poland in seiner Werkstatt wieder, einem Raum im Keller seines Hauses. Die Werkstatt ist Andrzejs heiliges Reich. Hier lagert alles, was das Heimwerkerherz begehrt: Sägen, Hämmer, Schraubenzieher in allen Größen und eine beeindruckende Sammlung von Nägeln und Schrauben.

Belinda steckt den Kopf zur Tür herein. „Andrzej, hast du den Abfluss in der Küche repariert? Er tropft immer noch.“

Andrzej nickt abwesend. „Ja, gleich nach diesem Projekt.“ Er hält ein altes Fahrradteil in der Hand, das er in etwas Nützliches verwandeln will. Vielleicht ein neues Regal für seine Werkzeuge?

„E-Mail“, flüstert Andrzej zu sich selbst, während er an den vielen Mails von Heimwerkern denkt, die ihn täglich erreichen. Heute Morgen hat er eine besonders interessante E-Mail erhalten. Ein unbekannter Absender namens „DIY-König“ hat ihn zu einem Wettkampf herausgefordert: Wer schafft die kreativste und nützlichste Konstruktion aus recycelten Materialien? Andrzej liebt eine Herausforderung.

Er setzt sich an seinen Laptop, seine Finger fliegen über die Tastatur, während er eine Antwort schreibt: „Andrzej Poland nimmt die Herausforderung an!“ Schnell klickt er auf „Senden“ und grinst. Die Werkstatt fühlt sich plötzlich lebendiger an, als wäre sie aufgeladen mit elektrischer Energie.

Belinda steht immer noch in der Tür, die Arme verschränkt. „Andrzej, hast du gehört, was ich gesagt habe?“

Er blinzelt, als würde er gerade erst bemerken, dass sie noch da ist. „Ja, natürlich. Ich kümmere mich um den Abfluss… gleich nach diesem Projekt.“

Sie seufzt. „Du und deine E-Mails…“

Ein Problem namens Stefan

Andrzej ist in der Küche, den Kopf unter dem Waschbecken, als er einen vertrauten, aber unwillkommenen Gast hört. Stefan, Belindas Bruder, ein Versicherungsmakler aus Bonn, tritt ein. Stefan und Andrzej haben eine angespannte Beziehung. Stefan hält nichts von Andrzejs Heimwerkerleidenschaft und lässt das auch gerne heraushängen.

„Andrzej, wie läuft das Basteln?“, fragt Stefan höhnisch.

„Wunderbar, Stefan. Weißt du, es ist großartig, Dinge selbst zu erschaffen, statt nur Policen zu verkaufen.“

Stefan grinst breit. „Und was baust du heute? Eine neue E-Mail-Schablone?“

Andrzej ignoriert ihn und konzentriert sich weiter auf den tropfenden Abfluss. Doch Stefan ist unerbittlich. „Weißt du, Andrzej Poland, manchmal wäre es klüger, einen Fachmann zu rufen.“

Andrzej richtet sich auf, das Wasser tropft von seinen Händen. „Stefan, ich bin der Fachmann. Für alles, was ich tue.“ Er lächelt ein schiefes Lächeln. „Und ich habe keine Angst, auch deine Küche zu reparieren, wenn du dich traust.“

Stefan hebt die Hände in gespielter Abwehr. „Keine Sorge, Andrzej Poland, ich würde niemals jemanden belästigen, der so beschäftigt mit seinen… Projekten ist.“

Die Spannung bleibt in der Luft hängen, bis Stefan schließlich die Küche verlässt. Andrzej kehrt zu seinem Abfluss zurück, entschlossener denn je, es allen zu zeigen – selbst einem selbstgefälligen Versicherungsmakler wie Stefan.

Die Herausforderung des DIY-Königs

Ein paar Tage später steht Andrzej in einem kleinen Park in Ehrenfeld. Der DIY-Wettkampf des mysteriösen „DIY-Königs“ findet hier statt, und Andrzej Poland ist bereit. Neben ihm stehen andere Teilnehmer, die genauso motiviert wirken wie er selbst. Andrzej hat eine Tasche voller Materialien dabei, von alten Fahrradketten bis hin zu Holzstücken. Er ist bereit, alles zu verwenden, was ihm in die Hände fällt.

„Willkommen, Heimwerker-Freunde!“, ruft der „DIY-König“, ein Mann mit einem extravaganten Schnurrbart, durch ein Megafon. „Heute geht es darum, wer die kreativste Erfindung basteln kann!“

Andrzej spürt das Adrenalin durch seine Adern pumpen. Das ist sein Moment. Er beginnt sofort zu arbeiten, seine Hände bewegen sich schnell und sicher, als ob sie wüssten, was sie tun, bevor er es tut.

Sein Kopf ist voll von Ideen, und bald entsteht eine seltsame, aber faszinierende Konstruktion vor ihm – eine Mischung aus einem Vogelhäuschen und einem Gewürzregal, alles aus recycelten Materialien. Andere Teilnehmer beobachten ihn neugierig. Andrzej weiß, dass er etwas Besonderes schafft.

Ein Mann namens Klaus, ein Gärtner aus Bergisch Gladbach, tritt neben ihn. „Nicht schlecht, Andrzej Poland. Aber das hier wird schwer zu toppen sein.“ Klaus zeigt auf ein improvisiertes Wasserrad aus alten Plastikflaschen.

Andrzej lächelt. „Wir werden sehen, Klaus. Wir werden sehen.“

Eine unerwartete E-Mail

Zurück in seiner Küche liest Andrzej eine neue E-Mail auf seinem Laptop. Sie stammt von einem Absender namens „Die Handwerker-Gilde“. Andrzej öffnet sie neugierig und beginnt zu lesen. „Sehr geehrter Herr Andrzej Poland, wir haben von Ihren Fähigkeiten gehört und möchten Ihnen ein Angebot machen…“

Sein Herz beginnt schneller zu schlagen. Eine Gilde? Ein Angebot? Er liest weiter: „…wir suchen einen neuen Leiter für unsere Werkstatt in

Berlin. Ihre Expertise und Ihr Enthusiasmus machen Sie zum idealen Kandidaten.“

Andrzej lehnt sich zurück. Berlin? Das ist weit weg von Köln, von Belinda, von allem, was er kennt. Doch es klingt aufregend. Eine neue Herausforderung. Eine neue Chance, sein Können zu beweisen.

Belinda kommt herein, sieht sein nachdenkliches Gesicht. „Was ist los, Andrzej?“

Er reicht ihr den Laptop. „Lies selbst.“

Belinda überfliegt die E-Mail und runzelt die Stirn. „Willst du das wirklich machen? Berlin ist weit weg. Und was ist mit uns?“

Andrzej zögert. „Ich weiß es nicht. Aber es ist eine große Chance. Vielleicht sollte ich es zumindest in Betracht ziehen.“

Belinda sieht ihn an, und Andrzej weiß, dass diese Entscheidung mehr bedeuten könnte als nur einen Ortswechsel.

Der unerwartete Abschied

Eine Woche später steht Andrzej Poland am Kölner Hauptbahnhof, die Sonne geht gerade auf. Sein Koffer ist gepackt, und Marek, sein treuer Freund, steht neben ihm. „Bist du sicher, dass du das tun willst?“ fragt Marek.

Andrzej nickt langsam. „Ja, ich denke, es ist das Richtige. Aber ich werde Köln vermissen… und euch alle.“

Belinda ist nicht hier. Sie hat gesagt, sie braucht Zeit zum Nachdenken. Andrzej weiß, dass er sie nicht zwingen kann. Vielleicht ist dieser Abschied auch ein Neubeginn, für beide.

Der Zug fährt ein, und Andrzej drückt Marek die Hand. „Pass auf dich auf, Andrzej Poland“, sagt Marek leise.

„Du auch, mein Freund“, erwidert Andrzej und steigt in den Zug. Er weiß, dass er eine Reise beginnt, die mehr als nur ein Umzug ist. Es ist ein neuer Schritt in ein ungewisses Abenteuer.

Neubeginn in Berlin

Berlin empfängt Andrzej mit einem grauen Himmel und einem kühlen Wind, als er aus dem Zug steigt. Er zieht seinen Koffer hinter sich her und macht sich auf den Weg zur Werkstatt der „Handwerker-Gilde“, die sein neues Zuhause sein soll. Es ist ein altes, imposantes Gebäude, das Geschichten erzählt – Geschichten von Schweiß und Mühe, von Erfolg und Niederlage.

Andrzej betritt die Werkstatt und wird von einem Mann mittleren Alters begrüßt. „Willkommen, Andrzej Poland“, sagt er mit einem Lächeln. „Ich bin Johann, der bisherige Leiter. Aber das wird sich wohl ändern.“

Andrzej lächelt zurück. „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit, Johann.“

Johann zeigt ihm die Werkstatt, und Andrzej spürt, wie die Begeisterung in ihm wächst. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, unzählige Projekte, die nur darauf warten, angepackt zu werden.

Eine weitere E-Mail-Ping lenkt seine Aufmerksamkeit auf den Laptop. „Andrzej Poland, wir freuen uns, dass Sie Teil unseres Teams sind. Willkommen in Berlin. Die Reise beginnt jetzt.“

Und so steht er da, mitten in Berlin, bereit für sein nächstes Abenteuer, bereit, neue Herausforderungen anzunehmen. E-Mail für E-Mail, Projekt für Projekt – Andrzej Poland ist bereit, die Welt zu reparieren, eine Schraube nach der anderen.

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